Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу
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»Sülze mit Bratkartoffeln (студень с жареной картошкой; die Sülze)«, sagte die Mutter.
»Oha!« rief Herr Doktor Hagedorn (воскликнул господин доктор Хагедорн). »Dann wirst du sogar Herzogin von Cumberland (тогда ты даже станешь герцогиней Кумберлендской). Das ist eine alte, gute Familie (это хороший старинный род). Einer ihrer Vorfahren hat die englische Sauce entdeckt (один из предков герцогини даже изобрел: «открыл» английский соус; der Vorfahr).«
»Vielen Dank«, sagte Frau Hagedorn. »Werden Majestät den blauen Anzug mitnehmen (Ваше величество возьмут с собой синий костюм)?«
»Natürlich (разумеется)«, meinte er. »Es ist einer der glänzendsten Anzüge, die es je gegeben hat (это
28. »Du lügst wie gedruckt«, sagte die Mutter. »Mit deinem Vater war ich vor dreißig Jahren in Swinemünde. Und mit dir 1910 im Harz. Als du Keuchhusten hattest. Wegen der Luftveränderung. Ferner möchte ich dir mitteilen, dass wir noch heute Abend ins Kino gehen. Es läuft ein Hochgebirgsfilm. Wir nehmen zweites Parkett und werden uns einbilden, wir säßen auf dem Matterhorn.«
»Ich nehme die Einladung dankend an«, entgegnete er. »Und wenn ich jemals König von England werden sollte, verleihe ich dir den Hosenbandorden. Das soll meine erste Regierungstat sein. Eventuell erhebe ich dich in den erblichen Adelsstand. Das hängt allerdings davon ab, was es heute Abend zu essen gibt.«
»Sülze mit Bratkartoffeln«, sagte die Mutter.
»Oha!« rief Herr Doktor Hagedorn. »Dann wirst du sogar Herzogin von Cumberland. Das ist eine alte, gute Familie. Einer ihrer Vorfahren hat die englische Sauce entdeckt.«
»Vielen Dank«, sagte Frau Hagedorn. »Werden Majestät den blauen Anzug mitnehmen?«
»Natürlich«, meinte er. »Es ist einer der glänzendsten Anzüge, die es je gegeben hat.«
29. Später zog die Mutter, vom Fensterriegel bis zum oberen Türscharnier, eine Leine (позже мать натянула веревку между оконным шпингалетом и верхней дверной петлей; derFensterriegel; derTürscharnier; dieLeine) und hängte die Oberhemden des siebenfachen Preisträgers zum Trocknen auf (и повесила сушить верхние рубашки семикратного лауреата). Dann aßen sie, am Küchentisch, im Schatten der tropfenden Hemden, Sülze mit Bratkartoffeln (потом за кухонным столом, в тени капающих рубашек, они поели студень с жареной картошкой; derSchatten; derTropfen— капля). Dann brachte die alte Dame dem Lehrer Franke Tee, Teller und Besteck (затем пожилая дама отнесла учителю Франке чай и тарелку с прибором; der Tee; der Teller; das Besteck; bringen).Und schließlich gingen Mutter und Sohn ins Kino (и наконец, мать с сыном отправились в кинотеатр). Es lag in einer verschneiten Seitenstraße und nannte sich großspurig Viktoria-Palast (он находился в занесенном снегом переулке и кичливо назывался «Виктория-паласт»; liegen; sich nennen).
»Zweimal Fremdenloge (два билета в ложу для иностранцев; die Fremdenloge [-жэ])«, verlangte Hagedorn (потребовал Хагедорн).
»Fremdenloge gibt es leider bei uns nicht (ложи для иностранцев у нас, к сожалению, нет)«, sagte das Fräulein an der Kasse (ответила кассирша; die Kasse).
»Wie dumm, wie dumm (как досадно: «глупо»)!« meinte er. »Nein, ist uns das peinlich (нет, нам это досадно/неприятно)! Das verändert die Sachlage gewaltig (это кардинально: «мощно» меняет все дело)! Was meinst du, liebe Tante, wollen wir unter diesen Umständen lieber wieder nach Hause gehen (как ты думаешь, милая тетушка, может, при таких обстоятельствах лучше вернемся домой; der Umstand)?«
»Ach nein«, sagte die Mutter. »Nun bin ich schon in Berlin zu Besuch (раз
уж я в Берлине в гостях; der Besuch — посещение). Nun will ich auch etwas erleben (я ведь хочу что-нибудь повидать).« Währenddem drückte sie ihm heimlich eine Mark und fünfzig Pfennig in die Hand (между тем она незаметно вложила ему в руку одну марку и пятьдесят пфеннигов).Das Fräulein dachte nach (фройляйн задумалась). »Nehmen Sie doch Orchestersitz (возьмите оркестровый ряд; der Orchéstersitz).«
»Das geht nicht (не пойдет). Wir sind unmusikalisch (мы не музыкальны)«, sagte er. »Wissen Sie was, geben Sie zweimal zweites Parkett (знаете что, дайте нам два билета во второй ряд партера)!«
»Das ist aber ganz vorn (но это очень близко)«, sagte das Fräulein.
»Das wollen wir hoffen (будем надеяться)«, bemerkte die alte Dame hoheitsvoll (заметила пожилая дама с величественным видом; die Hoheit — величие). »Im Perleberger Stadttheater sitzen wir auch in der ersten Reihe (в перлебергском городском театре мы тоже сидим в первом ряду; die Reihe). Wir nehmen stets die vordersten Plätze (мы всегда берем самые передние места).«
»Mein Onkel ist nämlich Feuerwehrhauptmann (дело в том, что мой дядя — начальник пожарной охраны; der Feuerwehrhauptmann; nämlich — именно; деловтом, что)«, sagte Doktor Hagedorn erklärend und nickte dem Fräulein zu (сказал в пояснение кандидат наук и кивнул кассирше; erklären — пояснять). »Er kann sich's leisten (он может себе это позволить).« Dann reichte er seiner Mutter den Arm, und sie traten gemessenen Schritts in den dunklen Zuschauerraum (он подал матери руку, и они степенно вошли в темный зрительный зал; der Arm; der Schritt — шаг; messen — мерить, gemessen — размеренный; der Zuschauer — зритель; der Raum — помещение).
29. Später zog die Mutter, vom Fensterriegel bis zum oberen Türscharnier, eine Leine und hängte die Oberhemden des siebenfachen Preisträgers zum Trocknen auf. Dann aßen sie, am Küchentisch, im Schatten der tropfenden Hemden, Sülze mit Bratkartoffeln. Dann brachte die alte Dame dem Lehrer Franke Tee, Teller und Besteck. Und schließlich gingen Mutter und Sohn ins Kino. Es lag in einer verschneiten Seitenstraße und nannte sich großspurig Viktoria-Palast.
»Zweimal Fremdenloge«, verlangte Hagedorn.
»Fremdenloge gibt es leider bei uns nicht«, sagte das Fräulein an der Kasse.
»Wie dumm, wie dumm!« meinte er. »Nein, ist uns das peinlich! Das verändert die Sachlage gewaltig! Was meinst du, liebe Tante, wollen wir unter diesen Umständen lieber wieder nach Hause gehen?«
»Ach nein«, sagte die Mutter. »Nun bin ich schon in Berlin zu Besuch. Nun will ich auch etwas erleben.« Währenddem drückte sie ihm heimlich eine Mark und fünfzig Pfennig in die Hand.
Das Fräulein dachte nach. »Nehmen Sie doch Orchestersitz.«
»Das geht nicht. Wir sind unmusikalisch«, sagte er. »Wissen Sie was, geben Sie zweimal zweites Parkett!«
»Das ist aber ganz vorn«, sagte das Fräulein.
»Das wollen wir hoffen«, bemerkte die alte Dame hoheitsvoll. »Im Perleberger Stadttheater sitzen wir auch in der ersten Reihe. Wir nehmen stets die vordersten Plätze.«
»Mein Onkel ist nämlich Feuerwehrhauptmann«, sagte Doktor Hagedorn erklärend und nickte dem Fräulein zu. »Er kann sich's leisten.« Dann reichte er seiner Mutter den Arm, und sie traten gemessenen Schritts in den dunklen Zuschauerraum.