Карлик Нос и другие любимые сказки. Уровень 1 / Der Zwerg Nase und andere Lieblingsm?rchen
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Von Anfang hatte Mucks Gegner einen bedeutenden Vorsprung. Aber Muck jagte ihm auf seinem Pantoffelfuhrwerk nach und holte ihn ein. Dann uberfing er ihn und stand langst am Ziele, als jener noch daherlief. Verwunderung und Staunen fesselten einige Augenblicke die Zuschauer. Der Konig klatschte in die Hande. Die Menge jauchzte. Alle riefen:
«Hoch lebe der kleine Muck [35] , der Sieger im Wettlauf!«
Der kleine warf sich vor dem Konig nieder und sprach:
35
Hoch lebe der kleine Muck! – Да здравствует маленький Мук!
«Grossmachtigster Konig! Gib mir eine Stelle unter deinen Laufern!«
Der Konig aber antwortete ihm:
«Nein, du sollst mein Leiblaufer und immer um meine Person sein, lieber Muck! Jahrlich sollst du hundert Goldstucke erhalten als Lohn. An der Tafel meiner ersten Diener sollst du speisen.«
So fand denn Muck endlich das Gluck, das er so lange suchte. Er war frohlich und wohlgemut in seinem Herzen. Auch erfreute er sich der besonderen Gnade des Konigs. Der Konig gebrauchte ihn zu seinen schnellsten und geheimsten Sendungen.
Der kleine Muck in kurzer Zeit wurde Oberleiblaufer [36] . Aber die ubrigen Diener des Konigs waren nicht zufrieden. Sie veranstalteten daher manche Verschworung gegen ihn, um ihn zu sturzen.
Aber hatte Muck zu gutes Herz. Da nahm er sein Stablein. Er hat gehort, dass der Vater des jetzigen Konigs viele seiner Schatze vergraben hat. Und wo? Wo ist das Geld des alten Konigs vergraben? Eines Abends fuhrte ihn der Zufall in einen entlegenen Teil des Schlossgartens. Plotzlich schlug das Stocklein in seiner Hand dreimal gegen den Boden.
36
Oberleiblaufer –
Der kleine Muck zog daher seinen Dolch heraus. Er machte Zeichen in die Baume und schlich sich wieder in das Schloss. Dann nahm er einen Spaten.
Seine Arme waren gar zu schwach, sein Spaten aber gross und schwer. Endlich stiess er auf etwas Hartes. Das klang wie Eisen. Muck grub jetzt emsiger, und bald sah er einen grossen eisernen Deckel. Er fand einen grossen Topf, mit Goldstucken angefullt. Aber seine schwachen Krafte reichten nicht hin, den Topf zu heben. Steckte er in seine Beinkleider und seinen Gurtel, so viel er zu tragen vermochte. Auch fullte er sein Mantelein damit. Dann kam er auf sein Zimmer und verwahrte dort sein Gold unter den Polstern seines Sofas.
Jetzt wird das Blatt wenden! Er wird viele Gonner und warme Anhanger erwerben. Aber nein. Das Gold, das der kleine Muck austeilte, erweckte den Neid der ubrigen Hofbediensteten. Der Kuchenmeister sagte:
«Er ist ein Falschmunzer.«
Der Sklavenaufseher Achmet sagte:
«Er hat das dem Konig abgeschwatzt.«
Archaz, der Schatzmeister, sein argster Feind, sagte geradezu:
«Er hat das gestohlen.«
Eines Tages stellte der Obermundschenk [37] Korchuz sich traurig vor die Augen des Konigs. Der Konig fragte, was ihm fehle.
37
Obermundschenk – старший виночерпий
«Ah«, antwortete Korchuz,»ich bin traurig, dass ich die Gnade meines Herrn verlor.«
«Quatsch, Korchuz!«entgegnete ihm der Konig.»Warum sagst du so?«
«Der Konig beladet den geheimen Oberleiblaufer mit Gold, und seinen armen, treuen Dienern gibt nichts«, antwortete ihm der Obermundschenk.
Der Konig war sehr erstaunt. Hat Muck das Geld aus der Schatzkammer gestohlen? Sehr lieb war diese Wendung der Sache dem Schatzmeister. Der Konig gab daher den Befehl, des kleinen Muck achtzugeben. Als nun in der Nacht, nahm der kleine Muck den Spaten und schlich in den Schlossgarten, folgten ihm von weitem die Wachen. Da er das Gold aus dem Topf in sein Mantelein legen wollte, fielen sie uber ihn her. Sie banden ihn und fuhrten ihn sogleich vor den Konig. Der Konig war murrisch und stellte sogleich das Verhor uber ihn an. Man hat den Topf aus der Erde gegraben und mit dem Spaten und mit dem Mantelein voll Gold vor die Fusse des Konigs gesetzt. Der Schatzmeister sagte aus, dass Muck diesen Topf mit Gold gerade in die Erde gegraben hat.
Der kleine Muck sagte aus, dass er diesen Topf im Garten entdeckt hat.
Alle Anwesenden lachten laut uber diese Entschuldigung. Der Konig rief aus:
«Wie, Elender! Du willst deinen Konig so dumm und schandlich belugen!«
Da befahl der Konig, den kleinen Muck in enge Ketten zu legen und in den Turm zu fuhren. Der Schatzmeister ubergab das Gold und trug es in den Schatz. Aber unten in dem Topf lag ein Zettel, der sagte:
«Der Feind hat mein Land uberschwemmt. Daher verberge ich hier einen Teil meiner Schatze. Wer es findet, den treffe der Fluch seines Konigs, wenn er es nicht meinem Sohne ausliefert! Konig Sadi.«
Der kleine Muck stellte in seinem Kerker traurige Betrachtungen an. Er mochte das Geheimnis mit dem Stabchen dem Konig nicht verraten. Seine Pantoffeln konnten ihm leider auch keine Hilfe bringen. Da war er in engen Ketten an die Mauer geschlossen. Er konnte sich nicht auf dem Absatz umdrehen. Aber es ist besser, ohne das Zauberstabchen zu leben als mit ihm zu sterben. Er liess den Konig um geheimes Gehor bitten. Dann entdeckte Muck ihm das Geheimnis. Der Konig glaubte das nicht. Aber der kleine Muck versprach eine Probe.
Der Konig hat einiges Gold in die Erde vergraben. In wenigen Augenblicken hat Muck es gefunden. Das Stabchen schlug deutlich dreimal auf die Erde. Da merkte der Konig, dass ihn sein Schatzmeister betrogen hat. Zum kleinen Muck sprach der Konig:
«Es scheint mir, als ob du nicht allein dieses Geheimnis mit dem Stabchen besitzest. Darum bleibst du in ewiger Gefangenschaft, wenn du nicht gestehst: warum bist du so schnell?«
Der kleine Muck bekannte, dass seine ganze Kunst in den Pantoffeln liege. Doch lehrte er den Konig nicht das Geheimnis von dem dreimaligen Umdrehen auf dem Absatz. Der Konig schlupfte selbst in die Pantoffeln, um die Probe zu machen. Er jagte wie unsinnig im Garten umher. Oft wollte er anhalten, aber er wusste das nicht. Der kleine Muck liess ihn laufen, bis er ohnmachtig niederfiel.
Der Konig war schrecklich uber den kleinen Muck:
«Ich schenke dir Freiheit und Leben. Aber innerhalb zwolf Stunden musst du mein Land verlassen!«
Die Pantoffeln und das Stabchen aber brachte er in seine Schatzkammer.
Der kleine Muck wanderte zum Land hinaus. Das Land war nicht gross, daher war er schon nach acht Stunden auf der Grenze.
Dann verliess er die gewohnliche Strasse, um die dichteste Einode der Walder aufzusuchen und dort nur sich zu leben. In einem dichten Walde traf er auf einen Platz. Ein klarer Bach, von grossen Feigenbaumen umgeben, ein weicher Rasen luden ihn ein. Hier warf er sich nieder.
Kostliche reife Feigen hingen an dem Baume. Er stieg hinauf und ass. Dann ging er an den Bach. Aber wie gross war sein Schrecken, als ihm das Wasser seinen Kopf mit zwei gewaltigen Ohren und einer dicken, langen Nase zeigte! Er griff mit den Handen nach den Ohren, und sie waren, wirklich, uber eine halbe Elle lang.
«Ich verdiene Eselsohren!«rief er aus.»Denn ich ein Esel bin.«
Er wanderte unter den Baumen umher. Und noch einmal ass er die Feigen. Jetzt fuhlte er, dass seine Ohren verschwunden waren. Er lief gleich an den Bach zuruck. Und wirklich, es war so, seine Ohren hatten ihre vorige Gestalt. Seine lange, unformliche Nase war nicht mehr. Jetzt merkte er aber, wie dies gekommen war. Von dem ersten Feigenbaum hatte er die lange Nase und Ohren bekommen. Der zweite hatte ihn geheilt.