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Карлик Нос и другие любимые сказки. Уровень 1 / Der Zwerg Nase und andere Lieblingsm?rchen
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Er pfluckte daher von jedem Baum so viel, wie er tragen konnte. Er ging in das Land zuruck. Dort ging er dann weiter auf die Stadt zu, die jener Konig bewohnte, und kam auch bald dort an.

Der kleine Muck setzte sich daher unter das Tor des Palastes. Der Kuchenmeister fiel sein Blick auch auf Mucks Korbchen.

«Ah, ein seltener Bissen«, sagte er,»was willst du fur den ganzen Korb?«

Der kleine Muck bestimmte einen massigen Preis. Der Kuchenmeister ubergab den Korb einem Sklaven und ging weiter.

Der Konig war uber Tisch sehr glucklich. Der Kuchenmeister aber sagte:

«Ende gut, alles gut.«

Dann brachte er die schonen, einladenden Feigen.

«Wie reif, wie appetitlich!«rief der Konig.»Kuchenmeister, du bist ein ganzer Kerl! Du verdienst unsere ganz besondere Gnade!«

Dann teilte der Konig die Feigen an seiner Tafel aus. Jeder Prinz und jede Prinzessin bekam zwei, die Hofdamen und die Wesire eine. Die ubrigen stellte er vor sich hin und begann sie zu verschlingen.

«Aber, lieber Gott, wie siehst du so wunderlich aus, Vater?«rief die Prinzessin Amarza.

Oh! Ungeheure Ohren hingen ihm am Kopf, eine lange Nase zog sich uber sein Kinn herunter. Sie betrachteten sich selbst mit Staunen und Schrecken. Alle waren mit dem sonderbaren Kopfputz geschmeckt.

Man schickte sogleich nach allen Arzten der Stadt. Sie kamen haufenweise. Sie verordneten Pillen und Mixturen. Aber die Ohren und die Nasen blieben. Man operierte einen der Prinzen. Aber die Ohren wuchsen nach.

Muck hat einen Anzug gekauft, der ihn als Gelehrten darstellen kann. Ein langer Bart aus Ziegenhaaren vollendete die Tauschung. Mit einem Sackchen voll Feigen wanderte er in den Palast des Konigs. Er bot als fremder Arzt seine Hilfe an. Dann hat er den Prinzen geheilt.

Der Konig nahm ihn bei der Hand und fuhrte ihn in sein Gemach. Dort schloss er eine Ture auf, die in die Schatzkammer fuhrte.

«Hier sind meine Schatze«, sprach der Konig,»nimm was du willst, wenn du mich von diesem Ubel befreist.«

Muck sah seine Pantoffeln und auch sein Stabchen. Er schlupfte eilends hinein. Dann ergriff er sein Stabchen und riss seinen falschen Bart herab. Er zeigte dem erstaunten Konig das Gesicht seines Muck.

«Treuloser Konig«, sprach er,»nimm als Strafe die Missgestalt, die du tragst! Die Ohren werden dich taglich an den kleinen Muck erinnern.«

Dann drehte Muck sich schnell auf dem Absatz herum, und war er entflohen. Seitdem lebt der kleine Muck hier in grossem Wohlstand, aber einsam. Er verachtet die Menschen. Er ist durch Erfahrung ein weiser Mann geworden, welcher deine Bewunderung verdient.

«So erzahlte mir mein Vater. Ich erzahlte meinen Kameraden die wunderbaren Schicksale des Kleinen. Wir schimpften ihn nicht mehr. Im Gegenteil, wir ehrten ihn.«

Der Zwerg Nase

Die Zeit Haruns Al-Raschid [38] , des Beherrschers von Bagdad, Feen und Zauberer ist nicht gegangen. Noch heute gibt es Feen. Es ist nicht so lange her, dass ich die Genien sah.

In einer Stadt meines lieben Vaterlandes, Deutschlands, lebte vor vielen Jahren ein Schuster mit seiner Frau. Er sass an der Ecke der Strasse und flickte Schuhe und Pantoffel. Seine Frau verkaufte Gemuse und Fruchte. Sie pflanzte die Gemuse und Fruchte in einem kleinen Gartchen. Viele Leute kauften gerne bei ihr. Sie war reinlich und sauber gekleidet.

38

die Zeit Haruns Al-Raschid –

времена Гаруна аль-Рашида

Sie hatten einen schonen Knaben. Er war zwolf Jahre alt. Aber war er ziemlich gross. Er sass gewohnlich bei der Mutter auf dem Gemusemarkt. Er half den Weibern oder Kochen. Er trug die Fruchte nach Hause. Und selten kam er zuruck ohne eine schone Blume oder ein Stuckchen Geld oder Kuchen. Die Herrschaften beschenkten ihn reichlich.

Eines Tages sass die Frau des Schusters auf dem Markte. Sie hatte vor sich einige Korbe mit Kohl und anderem Gemuse, Krauter und Samereien. Auch in einem kleineren Korbchen fruhe Birnen, Apfel und Aprikosen. Der kleine Jakob, so hiess der Knabe, sass neben ihr. Er rief mit die Waren aus [39] :

39

rief mit die Waren aus –

зазывал покупателей

«Hierher, ihr Herren, seht, welch schoner Kohl, wie wohlriechend diese Krauter! Fruhe Birnen, ihr Frauen, fruhe Apfel und Aprikosen! Wer kauft?«

So rief der Knabe. Da kam ein altes Weib uber den Markt her. Sie sah etwas zerrissen und zerlumpt aus. Sie hatte ein kleines, spitziges Gesicht. Sie hatte rote Augen und eine spitzige, gebogene Nase. Sie ging an einem langen Stock, und doch konnte man nicht sagen, wie sie ging. Sie hinkte, rutschte und wankte.

Die Frau des Schusters betrachtete dieses Weib aufmerksam. Nie hat sie diese sonderbare Frau bemerkt. Aber sie erschrak, als die Alte auf sie hinkte zu und an ihren Korben stillestand.

«Seid Ihr Hanne, die Gemusehandlerin?«fragte das alte Weib.

«Ja, die bin ich«, antwortete die Schustersfrau,»ist Euch etwas gefallig?«

«Ich will sehen! Krautlein schauen, Krautlein schauen, ob du hast, was ich brauche«, antwortete die Alte.

Sie beugte sich nieder vor den Korben. Dann fuhr sie mit ein Paar dunkelbraunen, hasslichen Handen in den Krauterkorb hinein. Sie packte die Krautlein mit ihren langen Spinnenfingern. Sie brachte sie dann eines um das andere hinauf an die lange Nase. Die Frau beroch sie hin und her.

Die Frau des Schusters wagte nichts zu sagen. Es war das Recht des Kaufers, die Ware zu prufen. Dann murmelte die Alte:

«Schlechtes Zeug, schlechtes Kraut, nichts von allem, was ich will. Es war viel besser vor funfzig Jahren. Schlechtes Zeug, schlechtes Zeug!«

Solche Reden verdrossen nun den kleinen Jakob.

«Hore, du bist ein unverschamtes altes Weib«, rief er unmutig,»erst fahrst du mit deinen garstigen braunen Fingern in die schonen Krauter hinein! Dann druckst du sie zusammen! Dann haltst du sie an deine lange Nase. Niemand wird das kaufen! Und jetzt schimpfst du noch unsere Ware schlechtes Zeug. Aber doch kauft selbst der Koch des Herzogs alles bei uns!«

Das alte Weib lachte widerlich und sprach:

«Sohnchen, Sohnchen! Also gefallt dir meine Nase, meine schone, lange Nase? Warte mal. Du wirst dieselbe haben. Nur warte mal.«

Wahrend sie so sprach, rutschte sie an den anderen Korb, in welchem Kohl war. Sie nahm die weissen Kohlhaupter in die Hand. Sie druckte sie zusammen, dass sie achzten, warf sie dann wieder unordentlich in den Korb. Dann sprach sie auch hier:

«Schlechte Ware, schlechter Kohl!«

«Wackle nur nicht so garstig mit dem Kopf hin und her!«rief der Junge angstlich.»Dein Hals ist so dunne wie ein Kohlstengel! Dein Kopf wird hinein in den Korb fallen. Wer wird dann noch kaufen?«

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