1915 Кары (сборник)
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Das Ehepaar Samsa sass im Ehebett aufrecht da und hatte zu tun, den Schrecken "uber die Bedienerin zu verwinden, ehe es dazu kam, ihre Meldung aufzufassen. Dann aber stiegen Herr und Frau Samsa, jeder auf seiner Seite, eiligst aus dem Bett, Herr Samsa warf die Decke "uber seine Schultern, Frau Samsa kam nur im Nachthemd hervor; so traten sie in Gregors Zimmer. Inzwischen hatte sich auch die T"ur des Wohnzimmers ge"offnet, in dem Grete seit dem Einzug der Zimmerherren schlief; sie war v"ollig angezogen, als h"atte sie gar nicht geschlafen, auch ihr bleiches Gesicht schien das zu beweisen. "Tot?" sagte Frau Samsa und sah fragend zur Bedienerin auf, trotzdem sie doch alles selbst pr"ufen und sogar ohne Pr"ufung erkennen konnte. "Das will ich meinen", sagte die Bedienerin und stiess zum Beweis Gregors Leiche mit dem Besen noch ein grosses St"uck seitw"arts. Frau Samsa machte eine Bewegung, als wolle sie den Besen zur"uckhalten, tat es aber nicht. "Nun", sagte Herr Samsa, "jetzt k"onnen wir Gott danken. " Er bekreuzte sich, und die drei Frauen folgten seinem Beispiel. Grete, die kein Auge von der Leiche wendete, sagte: "Seht nur, wie mager er war. Er hat ja auch schon so lange Zeit nichts gegessen. So wie die Speisen hereinkamen, sind sie wieder hinausgekommen. " Tats"achlich war Gregors K"orper vollst"andig flach und trocken, man erkannte das eigentlich erst jetzt, da er nicht mehr von den Beinchen gehoben war und auch sonst nichts den Blick ablenkte.
"Komm, Grete, auf ein Weilchen zu uns herein", sagte Frau Samsa mit einem wehm"utigen L"acheln, und Grete ging, nicht ohne nach der Leiche zur"uckzusehen, hinter den Eltern in das Schlafzimmer. Die Bedienerin schloss die T"ur und "offnete g"anzlich das Fenster. Trotz des fr"uhen Morgens war der frischen Luft schon etwas Lauigkeit beigemischt. Es war eben schon Ende M"arz.
Aus ihrem Zimmer traten die drei Zimmerherren und sahen sich erstaunt nach ihrem Fr"uhst"uck um; man hatte sie vergessen. "Wo ist das Fr"uhst"uck?" fragte der mittlere der Herren m"urrisch die Bedienerin. Diese aber legte den Finger an den Mund und winkte dann hastig und schweigend den Herren zu, sie m"ochten in Gregors Zimmer kommen. Sie kamen auch und standen dann, die H"ande in den Taschen ihrer etwas abgen"utzten R"ockchen, in dem nun schon ganz hellen Zimmer um Gregors Leiche herum.
Da "offnete sich die T"ur des Schlafzimmers, und Herr Samsa erschien in seiner Livree an einem Arm seine Frau, am anderen seine Tochter. Alle waren ein wenig verweint; Grete dr"uckte bisweilen ihr Gesicht an den Arm des Vaters.
"Verlassen Sie sofort meine Wohnung!" sagte Herr Samsa und zeigte auf die T"ur, ohne die Frauen von sich zu lassen. "Wie meinen Sie das?" sagte der mittlere der Herren etwas best"urzt und l"achelte s"usslich. Die zwei anderen hielten die H"ande auf dem R"ucken und rieben sie ununterbrochen aneinander, wie in freudiger Erwartung eines grossen Streites, der aber f"ur sie g"unstig ausfallen musste. "Ich meine es genau so, wie ich es sage", antwortete Herr Samsa und ging in einer Linie mit seinen zwei Begleiterinnen auf den Zimmerherrn zu. Dieser stand zuerst still da und sah zu Boden, als ob sich die Dinge in seinem Kopf zu einer neuen Ordnung zusammenstellten. "Dann gehen wir also", sagte er dann und sah zu Herrn Samsa auf, als verlange er in einer pl"otzlich ihn "uberkommenden Demut sogar f"ur diesen Entschluss eine neue Genehmigung. Herr Samsa nickte ihm bloss mehrmals kurz mit grossen Augen zu. Daraufhin ging der Herr tats"achlich sofort mit langen Schritten ins Vorzimmer; seine beiden Freunde hatten schon ein Weilchen lang mit ganz ruhigen H"anden aufgehorcht und h"upften ihm jetzt geradezu nach, wie in Angst, Herr Samsa k"onnte vor ihnen ins Vorzimmer eintreten und die Verbindung mit ihrem F"uhrer st"oren. Im Vorzimmer nahmen alle drei die H"ute vom Kleiderrechen, zogen ihre St"ocke aus dem Stockbeh"alter, verbeugten sich stumm und verliessen die Wohnung. In einem, wie sich zeigte, g"anzlich unbegr"undeten Misstrauen trat Herr Samsa mit den zwei Frauen auf den Vorplatz hinaus; an das Gel"ander gelehnt, sahen sie zu, wie die drei Herren zwar langsam, aber st"andig die lange Treppe hinunterstiegen, in jedem Stockwerk in einer bestimmten Biegung des Treppenhauses verschwanden und nach ein paar Augenblicken wieder hervorkamen; je tiefer sie gelangten, desto mehr verlor sich das Interesse der Familie Samsa f"ur sie, und als ihnen entgegen und dann hoch "uber sie hinweg ein Fleischergeselle mit der Trage auf dem Kopf in stolzer Haltung heraufstieg, verliess bald Herr Samsa mit den Frauen das Gel"ander, und alle kehrten, wie erleichtert, in ihre Wohnung zur"uck.
Sie beschlossen, den heutigen Tag zum Ausruhen und Spazierengehen zu verwenden; sie hatten diese Arbeitsunterbrechung nicht nur verdient, sie brauchten sie sogar unbedingt. Und so setzten sie sich zum Tisch und schrieben drei Entschuldigungsbriefe, Herr Samsa an seine Direktion, Frau Samsa an ihren Auftraggeber, und Grete an ihren Prinzipal. W"ahrend des Schreibens kam die Bedienerin herein, um zu sagen, dass sie fortgehe, denn ihre Morgenarbeit war beendet. Die drei Schreibenden nickten zuerst bloss, ohne aufzuschauen, erst als die Bedienerin sich immer noch nicht entfernen wollte, sah man "argerlich auf. "Nun?" fragte Herr Samsa. Die Bedienerin stand l"achelnd in der T"ur, als habe sie der Familie ein grosses Gl"uck zu melden, werde es aber nur dann tun, wenn sie gr"undlich ausgefragt werde. Die fast aufrechte kleine Straussfeder auf ihrem Hut, "uber die sich Herr Samsa schon w"ahrend ihrer ganzen Dienstzeit "argerte, schwankte leicht nach allen Richtungen. "Also was wollen Sie eigentlich?" fragte Frau Samsa, vor welcher die Bedienerin noch am meisten Respekt hatte. "Ja", antwortete die Bedienerin und konnte vor freundlichem Lachen nicht gleich weiter reden, "also dar"uber, wie das Zeug von nebenan weggeschafft werden soll, m"ussen Sie sich keine Sorge machen. Es ist schon in Ordnung." Frau Samsa und Grete beugten sich zu ihren Briefen nieder, als wollten sie weiterschreiben; Herr Samsa, welcher merkte, dass die Bedienerin nun alles ausf"uhrlich zu beschreiben anfangen wollte, wehrte dies mit ausgestreckter Hand entschieden ab. Da sie aber nicht erz"ahlen durfte, erinnerte sie sich an die grosse Eile, die sie hatte, rief offenbar beleidigt: "Adjes allseits", drehte sich wild um und verliess unter f"urchterlichem T"urezuschlagen die Wohnung.
"Abends wird sie entlassen", sagte Herr Samsa, bekam aber weder von seiner Frau, noch von seiner Tochter eine Antwort, denn die Bedienerin schien ihre kaum gewonnene Ruhe wieder gest"ort zu haben. Sie erhoben sich, gingen zum Fenster und blieben dort, sich umschlungen haltend. Herr Samsa drehte sich in seinem Sessel nach ihnen um und beobachtete sie still ein Weilchen. Dann rief er: "Also kommt doch her. Lasst schon endlich die alten Sachen. Und nehmt auch ein wenig R"ucksicht auf mich. " Gleich folgten ihm die Frauen, eilten zu ihm, liebkosten ihn und beendeten rasch ihre Briefe.
Dann verliessen alle drei gemeinschaftlich die Wohnung, was sie schon seit Monaten nicht getan hatten, und fuhren mit der Elektrischen ins Freie vor die Stadt. Der Wagen, in dem sie allein sassen, war ganz von warmer Sonne durchschienen. Sie besprachen, bequem auf ihren Sitzen zur"uckgelehnt, die Aussichten f"ur die Zukunft, und es fand sich, dass diese bei n"aherer Betrachtung durchaus nicht schlecht waren, denn aller drei Anstellungen waren, wor"uber sie einander eigentlich noch gar nicht ausgefragt hatten, "uberaus g"unstig und besonders f"ur sp"ater vielversprechend. Die gr"osste augenblickliche Besserung der Lage musste sich nat"urlich leicht durch einen Wohnungswechsel ergeben; sie wollten nun eine kleinere und billigere, aber besser gelegene und "uberhaupt praktischere Wohnung nehmen, als es die jetzige, noch von Gregor ausgesuchte war. W"ahrend sie sich so unterhielten, fiel es Herrn und Frau Samsa im Anblick ihrer immer lebhafter werdenden Tochter fast gleichzeitig ein, wie sie in der letzten Zeit trotz aller Plage, die ihre Wangen bleich gemacht hatte, zu einem sch"onen und "uppigen M"adchen aufgebl"uht war. Stiller werdend und fast unbewusst durch Blicke sich verst"andigend, dachten sie daran, dass es nun Zeit sein werde, auch einen braven Mann f"ur sie zu suchen. Und es war ihnen wie eine Best"atigung ihrer neuen Tr"aume und guten Absichten, als am Ziele ihrer Fahrt die Tochter als erste sich erhob und ihren jungen K"orper dehnte.
3. IN DER STRAFKOLONIE
"Es ist ein eigent"umlicher Apparat", sagte der Offizier zu dem Forschungsreisenden und "uberblickte mit einem gewissermassen bewundernden Blick den ihm doch wohlbekannten Apparat. Der Reisende schien nur aus H"oflichkeit der Einladung des Kommandanten gefolgt zu sein, der ihn aufgefordert hatte, der Exekution eines Soldaten beizuwohnen, der wegen Ungehorsam und Beleidigung des Vorgesetzten verurteilt worden war. Das Interesse f"ur diese Exekution war wohl auch in der Strafkolonie nicht sehr gross. Wenigstens war hier in dem tiefen, sandigen, von kahlen Abh"angen ringsum abgeschlossenen kleinen Tal ausser dem Offizier und dem Reisenden nur der Verurteilte, ein stumpfsinniger, breitm"auliger Mensch mit verwahrlostem Haar und Gesicht und ein Soldat zugegen, der die schwere Kette hielt, in welche die kleinen Ketten ausliefen, mit denen der Verurteilte an den Fuss- und Handkn"ocheln sowie am Hals gefesselt war und die auch untereinander durch Verbindungsketten zusammenhingen. "Ubrigens sah der Verurteilte so h"undisch ergeben aus, dass es den Anschein hatte, als k"onnte man ihn frei auf den Abh"angen herumlaufen lassen und m"usse bei Beginn der Exekution nur pfeifen, damit er k"ame.
Der Reisende hatte wenig Sinn f"ur den Apparat und ging hinter dem Verurteilten fast sichtbar unbeteiligt auf und ab, w"ahrend der Offizier die letzten Vorbereitungen besorgte, bald unter den tief in die Erde eingebauten Apparat kroch, bald auf eine Leiter stieg, um die oberen Teile zu untersuchen. Das waren Arbeiten, die man eigentlich einem Maschinisten h"atte "uberlassen k"onnen, aber der Offizier f"uhrte sie mit einem grossen Eifer aus, sei es, dass er ein besonderer Anh"anger dieses Apparates war, sei es, dass man aus anderen Gr"unden die Arbeit sonst niemandem anvertrauen konnte. "Jetzt ist alles fertig! " rief er endlich und stieg von der Leiter hinunter. Er war ungemein ermattet, atmete mit weit offenem Mund und hatte zwei zarte Damentaschent"ucher hinter den Uniformkragen gezw"angt. "Diese Uniformen sind doch f"ur die Tropen zu schwer", sagte der Reisende, statt sich, wie es der Offizier erwartet hatte, nach dem Apparat zu erkundigen. "Gewiss", sagte der Offizier und wusch sich die von "Ol und Fett beschmutzten H"ande in einem bereitstehenden Wasserk"ubel, "aber sie bedeuten die Heimat; wir wollen nicht die Heimat verlieren. – Nun sehen Sie aber diesen Apparat", f"ugte er gleich hinzu, trocknete die H"ande mit einem Tuch und zeigte gleichzeitig auf den Apparat. "Bis jetzt war noch H"andearbeit n"otig, von jetzt aber arbeitet der Apparat ganz allein. " Der Reisende nickte und folgte dem Offizier. Dieser suchte sich f"ur alle Zwischenf"alle zu sichern und sagte dann: "Es kommen nat"urlich St"orungen vor; ich hoffe zwar, es wird heute keine eintreten, immerhin muss man mit ihnen rechnen. Der Apparat soll ja zw"olf Stunden ununterbrochen im Gang sein. Wenn aber auch St"orungen vorkommen, so sind es doch nur ganz kleine und sie werden sofort behoben sein. "
"Wollen Sie sich nicht setzen?" fragte er schliesslich, zog aus einem Haufen von Rohrst"uhlen einen hervor und bot ihn dem Reisenden an; dieser konnte nicht ablehnen. Er sass nun am Rande einer Grube, in die er einen fl"uchtigen Blick warf. Sie war nicht sehr tief. Zur einen Seite der Grube war die ausgegrabene Erde zu einem Wall aufgeh"auft, zur anderen Seite stand der Apparat. "Ich weiss nicht", sagte der Offizier, "ob Ihnen der Kommandant den Apparat schon erkl"art hat. " Der Reisende machte eine ungewisse Handbewegung; der Offizier verlangte nichts Besseres, denn nun konnte er selbst den Apparat erkl"aren. "Dieser Apparat", sagte er und fasste eine Kurbelstange, auf die er sich st"utzte, "ist eine Erfindung unseres fr"uheren Kommandanten. Ich habe gleich bei den allerersten Versuchen mitgearbeitet und war auch bei allen Arbeiten bis zur Vollendung beteiligt. Das Verdienst der Erfindung allerdings geb"uhrt ihm ganz allein. Haben Sie von unserem fr"uheren Kommandanten geh"ort? Nicht? Nun, ich behaupte nicht zu viel, wenn ich sage, dass die Einrichtung der ganzen Strafkolonie sein Werk ist. Wir, seine Freunde, wussten schon bei seinem Tod, dass die Einrichtung der Kolonie so in sich geschlossen ist, dass sein Nachfolger, und habe er tausend neue Pl"ane im Kopf, wenigstens w"ahrend vieler Jahre nichts von dem Alten wird "andern k"onnen. Unsere Voraussage ist auch eingetroffen; der neue Kommandant hat es erkennen m"ussen. Schade, dass Sie den fr"uheren Kommandanten nicht gekannt haben! – Aber", unterbrach sich der Offizier, "ich schw"atze, und sein Apparat steht hier vor uns. Er besteht, wie Sie sehen, aus drei Teilen. Es haben sich im Laufe der Zeit f"ur jeden dieser Teile gewissermassen volkst"umliche Bezeichnungen ausgebildet. Der untere heisst das Bett, der obere heisst der Zeichner, und hier der mittlere, schwebende Teil heisst die Egge." "Die Egge?" fragte der Reisende. Er hatte nicht ganz aufmerksam zugeh"ort, die Sonne verfing sich allzustark in dem schattenlosen Tal, man konnte schwer seine Gedanken sammeln. Um so bewundernswerter erschien ihm der Offizier, der im engen, paradem"assigen, mit Epauletten beschwerten, mit Schn"uren beh"angten Waffenrock so eifrig seine Sache erkl"arte und ausserdem, w"ahrend er sprach, mit einem Schraubendreher noch hier und da an einer Schraube sich zu schaffen machte. In "ahnlicher Verfassung wie der Reisende schien der Soldat zu sein. Er hatte um beide Handgelenke die Kette des Verurteilten gewickelt, st"utzte sich mit einer Hand auf sein Gewehr, liess den Kopf im Genick hinunterh"angen und k"ummerte sich um nichts. Der Reisende wunderte sich nicht dar"uber, denn der Offizier sprach franz"osisch und franz"osisch verstand gewiss weder der Soldat noch der Verurteilte. Um so auffallender war es allerdings, dass der Verurteilte sich dennoch bem"uhte, den Erkl"arungen des Offiziers zu folgen. Mit einer Art schl"afriger Beharrlichkeit richtete er die Blicke immer dorthin, wohin der Offizier gerade zeigte, und als dieser jetzt vom Reisenden mit einer Frage unterbrochen wurde, sah auch er, ebenso wie der Offizier, den Reisenden an.
"Ja, die Egge", sagte der Offizier, "der Name passt. Die Nadeln sind eggenartig angeordnet, auch wird das Ganze wie eine Egge gef"uhrt, wenn auch bloss auf einem Platz und viel kunstgem"asser. Sie werden es "ubrigens gleich verstehen. Hier auf das Bett wird der Verurteilte gelegt. – Ich will n"amlich den Apparat zuerst beschreiben und dann erst die Prozedur selbst ausf"uhren lassen. Sie werden ihr dann besser folgen k"onnen. Auch ist ein Zahnrad im Zeichner zu stark abgeschliffen; es kreischt sehr, wenn es im Gang ist; man kann sich dann kaum verst"andigen; Ersatzteile sind hier leider nur schwer zu beschaffen. – Also hier ist das Bett, wie ich sagte. Es ist ganz und gar mit einer Watteschicht bedeckt; den Zweck dessen werden Sie noch erfahren. Auf diese Watte wird der Verurteilte b"auchlings gelegt, nat"urlich nackt; hier sind f"ur die H"ande, hier f"ur die F"usse, hier f"ur den Hals Riemen, um ihn festzuschnallen. Hier am Kopfende des Bettes, wo der Mann, wie ich gesagt habe, zuerst mit dem Gesicht aufliegt, ist dieser kleine Filzstumpf, der leicht so reguliert werden kann, dass er dem Mann gerade in den Mund dringt. Er hat den Zweck, am Schreien und am Zerbeissen der Zunge zu hindern. Nat"urlich muss der Mann den Filz aufnehmen, da ihm sonst durch den Halsriemen das Genick gebrochen wird." "Das ist Watte?" fragte der Reisende und beugte sich vor. "Ja gewiss", sagte der Offizier l"achelnd, "bef"uhlen Sie es selbst." Er fasste die Hand des Reisenden und f"uhrte sie "uber das Bett hin. "Es ist eine besonders pr"aparierte Watte, darum sieht sie so unkenntlich aus; ich werde auf ihren Zweck noch zu sprechen kommen. " Der Reisende war schon ein wenig f"ur den Apparat gewonnen; die Hand zum Schutz gegen die Sonne "uber den Augen, sah er an dem Apparat in die H"ohe. Es war ein grosser Aufbau. Das Bett und der Zeichner hatten gleichen Umfang und sahen wie zwei dunkle Truhen aus. Der Zeichner war etwa zwei Meter "uber dem Bett angebracht; beide waren in den Ecken durch vier Messingstangen verbunden, die in der Sonne fast Strahlen warfen. Zwischen den Truhen schwebte an einem Stahlband die Egge.
Der Offizier hatte die fr"uhere Gleichg"ultigkeit des Reisenden kaum bemerkt, wohl aber hatte er f"ur sein jetzt beginnendes Interesse Sinn; er setzte deshalb in seinen Erkl"arungen aus, um dem Reisenden zur ungest"orten Betrachtung Zeit zu lassen. Der Verurteilte ahmte den Reisenden nach; da er die Hand nicht "uber die Augen legen konnte, blinzelte er mit freien Augen zur H"ohe.
"Nun liegt also der Mann", sagte der Reisende, lehnte sich im Sessel zur"uck und kreuzte die Beine.