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ЖАНРЫ

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SIE. Hilfst du mir, eine Wohnung zu suchen?

ER. Nat"urlich. Aber warum willst du das nicht zusammen mit ihm machen?

SIE. Er ist sehr unpraktisch.

ER. Ich auch.

SIE. Du weigerst dich?

ER. Nein.

SIE. Wohnt deine Schwiegermutter bei euch oder woanders?

ER. Woanders.

SIE. Und wie sind deine Beziehungen zu ihr?

ER. Gut.

SIE. Und mit deiner Frau?

ER. Mit der sind sie auch gut.

SIE. Lebt ihr auch getrennt?

ER. Nein, zusammen.

SIE. Schade.

ER. Mir tut es auch leid.

Pause.

SIE. Also los, nehmen wir die Vorh"ange ab.

Sie klettern auf die St"uhle und nehmen den Vorhang ab.

Es ist gleich ungem"utlich geworden, stimmt's?

ER. Ja.

SIE. Es muss aufger"aumt werden. Meine Mutter kommt bald.

ER. Schon?

SIE. (m"ude.) Wie schnell ist der Tag verflogen.

ER. Ja.

SIE. Steck alle die Schachteln irgendwo hin.

ER. Warum versteckst du das Telefon im K"uhlschrank?

SIE. (Verst"ort.) Mechanisch.

ER. "Ubrigens, es hat lange nicht geklingelt.

SIE. Ach, ich habe ja vergessen, dass es abgeschaltet ist. (Schaltet das Telefon ein. Sofort klingelt es. Sie nimmt den H"orer ab.) Ja, ja, Schatz. Nein, komm heute nicht. Ich bin sehr m"ude. Sei nicht traurig. Wir haben das ganze Leben vor uns. Nein, geh nicht zum Friseur: Die verschandeln dich. Na gut, komm abends vorbei. Ich werde dir selbst die Haare schneiden. (Legt den H"orer auf.)

ER. Du schneidest ihm selbst die Haare?

SIE. Ja. Was ist daran schlecht?

ER. Nein, das ist gut.

SIE. Was ist mit dir, Liebster?

ER. Nichts.

SIE. Deine Stimme ist ganz anders.

ER. Eine ganz normale Stimme. Ich sehe, du nennst alle gleich.

SIE. "Uberhaupt nicht. Er ist „Schatz”, und du – Liebster.

ER. Das ist das Gleiche.

SIE. Du verstehst gar nichts

ER. Ich war fr"uher immer der Meinung, dass auf den Mann oder die Frau eifers"uchtig sein dumm ist.

SIE. Und jetzt?

ER. Jetzt denke ich das immer noch.

SIE. Also bist du nicht eifers"uchtig auf ihn?

ER. Ich bin eifers"uchtig. Er ist ja noch nicht dein Mann.

SIE. Also wirst du ab morgen aufh"oren, eifers"uchtig zu sein.

ER. Wann geht ihr gew"ohnlich zu Bett?

SIE. Gew"ohnlich sind wir noch nicht zu Bett gegangen.

ER. Und morgen?

SIE. (Zuckt mit den Schultern.) So gegen 11.

ER. Um Elf Null f"unf rufe ich dich an und werde zwei Stunden reden.

SIE. Gut, dass du mich warnst. Ich werde das Telefon abstellen.

ER. Ich werde das Haus anz"unden.

SIE. Ich werde die Feuerwehr rufen.

ER. Ich sage das im Ernst.

SIE. Ich auch.

ER. Bist du eifers"uchtig auf meine Frau?

SIE. Nein. (Sieht, dass er eine Schachtel in die Hand genommen hat.) Vorsicht! Da ist das Service drin!

ER. (Schleudert die Schachtel weg.)

SIE. Was ist mit dir?

ER. Ich will alles in kleine St"ucke zerschlagen! Du hast nicht einen Funken Takt.

SIE. Ich begreife nicht, warum du so b"ose wirst.

ER. Ich kann alles an dir nicht leiden.

SIE. Ich weiss, Liebster.

ER. Nenne mich nicht Liebster!

SIE. Gut.

ER. Du bist eine n"uchterne, berechnende Spiessb"urgerin.

SIE. Ich weiss.

ER. Ich kann Spiessb"urgerinnen "uberhaupt nicht leiden.

SIE. Ich weiss.

ER. Du hast nur ein Ziel – ja nicht ohne Ehemann bleiben.

SIE. Willst du, dass ich ohne Ehemann bleibe?

ER. Ich will gar nichts. Das L"acherlichste ist, dass du mit dieser Hochzeit so zufrieden bist!

Sie schweigt.

Dein Haus baust du dauerhaft, aber das H"auschen auf Zeit baust du aus den Resten.

Sie schweigt.

ER. Dein Mann wird frisiert und umsorgt wie ein Rasen und ich....Warum schweigst du denn dauernd?

SIE. Mit Worten kann man unseren Knoten nicht entwirren.

ER. Du hast einen so guten Trumpf in der Hand! Bringe ihn ins Spiel!

SIE. Ich spiele nicht mit dir Karten.

ER. Sag, dass ich eine Familie habe und dass du keinen anderen Ausweg hast!

SIE. Wozu?

ER. Sag, dass du, wenn ich mit meiner Frau schlafe, das Recht hast, mit deinem Mann zu schlafen.

SIE. Wozu?

ER. Schlag mich auf meine schwache Stelle!

SIE. Ich will dich nicht schlagen.

ER. Warum forderst du nicht, dass ich meine Familie verlasse?

SIE. Willst du, dass ich das fordere?

ER. Ich will gar nichts!

SIE. (Nach einer Pause.) Schade, dass du nichts willst.

ER. Ich wollte so vieles. Ich habe den ganzen Tag gewartet, dass du sagst – „ich kann nicht“. Dass du sagst „Ich bleibe lieber allein.“

SIE. Und was w"are dann?

ER. Und dann h"atte ich auch alles hingeworfen. Aber dir ist alles egal. Du willst mit einem leben, kannst aber auch mit dem anderen. Das kannst du doch?

SIE. Ich kann.

ER. Ich w"urde ohne Nachzudenken meine Familie wegen einer Frau verlassen, f"ur die ich der Einzige auf der Welt bin. Aber du hast dich nicht einmal entschieden, die Hochzeit aufzuschieben. Nicht einmal um einen Tag.

SIE. Du weisst doch dass ich bereit bin, mich von ihm zu trennen.

ER. Ja. Wenn dir sofort eine Ware von besserer Qualit"at garantiert wird.

SIE. Aber Liebster....

ER. Nenne mich nicht Liebster.

SIE. Warum?

ER. Weil mir alles an dir zuwider ist.

SIE. Ich weiss.

ER. Du bist die allergew"ohnlichste Dirne.

SIE. Ich weiss.

ER. Ich habe heute die ganze Nacht nicht geschlafen – mich hat der Hass fast erw"urgt.

SIE. Hast du gedacht, ich bin eine Heldin oder ein Engel?

ER. Ich habe gar nichts gedacht.

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