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ЖАНРЫ

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ER. Vor uns liegt eine W"uste und ausserdem wohnen wir in der 5. Etage.

SIE. Egal. Ich habe das Gef"uhl, dass alle auf uns sehen.

ER. (Zieht die Gardinen vor und umarmt sie.) Jetzt hast du keine Gef"uhle?

SIE. Nein, habe ich nicht.

ER. (F"ahrt zur"uck.) Vielleicht legst du endlich mal den Mantel ab?

SIE. Nein, Liebster, ich bin nur f"ur eine Minute hier.

ER. Wieso f"ur eine Minute? Wir wollten doch eine ganze Stunde mit einander verbringen.

SIE. Die Bedingungen haben sich ge"andert.

ER. Schon wieder? Ich habe mich so auf dieses Treffen gefreut.

SIE. Ich auch.

Er umarmt sie. Sie erwidert die Umarmungen, aber pl"otzlich st"osst sie ihn erschrocken von sich.

Hast du das Fleisch gekauft?

ER. Habe ich.

SIE. Und die Milch?

ER. Ja.

SIE. (Erleichtert aufatmend.) Und ich habe einen Schreck bekommen, dass du es vielleicht vergessen hast.

ER. Nein, ich habe es nicht vergessen. Damit das sp"ater nicht passiert, legen wir alles gleich in deine Tasche. (Er holt das Fleisch und eine Flasche Milch aus dem K"uhlschrank.)

SIE. Was kostet das Fleisch?

Er macht eine protestierende Geste.

Ich m"ochte das wissen, falls pl"otzlich die Schwiegermutter fragt.

ER. Hier ist der Kassenzettel.

Sie gibt ihm Geld, er gibt ihr das Restgeld zur"uck.

SIE. Danke. (stopft die Tasche mit den Eink"aufen voll.)

ER. Ziehst du vielleicht doch den Mantel aus?

SIE. Es lohnt sich nicht, ich bin nur f"ur eine Minute da.

ER. Wann musst du weg?

SIE. Los, "uberschlagen wir das mal zusammen. Rechne mal, das ich ungef"ahr 40 Minuten das Fleisch ausgesucht und die Milch gekauft habe. Ziehe davon den Weg zu dir und zur"uck ab – da bleibt nichts "ubrig.

ER. Ich begreife nicht, warum du es so eilig hast.

SIE. Ich muss kochen.

ER. Fr"uher hat doch deine Schwiegermutter gekocht.

SIE. Jetzt mache ich es selbst.

ER. Warum?

SIE. Damit mein Mann nicht merkt, dass ich schlechter zu ihm bin.

ER. Ich dachte, du hast dir freigenommen, um dich mit mir zu treffen und nicht um f"ur deinen Mann das Mittagessen zu kochen.

SIE. Das habe ich auch gedacht, aber von der Schwiegermutter kommt man nicht f"ur l"angere Zeit weg. Sie ist schrecklich misstrauisch.

ER. Und dein Mann?

SIE. Mein Mann auch. Gestern habe ich die Tasche genommen, und er hat mich so angesehen, gel"achelt und gefragt “Einkaufen?“ Mir fiel das Herz in die Hose.

ER. Und wohin bist du in Wirklichkeit gegangen?

SIE. Einkaufen. (nimmt die Tasche.). Na gut, ich gehe.

ER. Du k"onntest doch auch abends kochen.

SIE. Abends gehen ich mit meinem Mann zum Fussball.

ER. Zum Fussball? Wozu?

SIE. Damit er nichts merkt.

ER. Du k"onntest doch lieber so tun, als gingest du zu einer Freundin.

SIE. Ich gehe jetzt nicht mehr zu Freundinnen.

ER. Warum

SIE. Damit er nichts merkt. Ich versuche jetzt sowieso die Lage nicht zu versch"arfen.

ER. (betrachtet sie.) Was machst du noch, damit er nichts merkt?

SIE. Bist du etwa eifers"uchtig?

ER. Nein. Ich habe es einfach satt "uber deinen Mann zu reden.

SIE. Finde doch ein anderes Thema.

ER. Was f"ur eins?

SIE. Fr"uher haben wir "uber Musik, "uber Poesie gesprochen.

ER. Apropos, ich habe dir einen neuen Gedichtband gekauft. Hier, nimm. (h"alt ihr das Buch hin.)

SIE. Oh, danke sch"on! (Sie schwankt ein bisschen, dann gibt sie ihm das Buch zur"uck.) Lieber nicht. Er w"urde fragen, woher es ist.

ER. Dann sagst du eben, dass deine Freundin dir das Buch geschenkt hat.

SIE. Sie kann sich verplappern.

ER. (Wirft das Buch auf den Boden.) Siehst du, so spricht man "uber Poesie.

SIE. Sei nicht b"ose.

ER. Ich bin nicht b"ose. Trotzdem ist es "argerlich, dass wir beiden zusammen nichts lesen, nirgends hingehen.

SIE. Denkst du, ich "argere mich nicht dar"uber? (nach kurzem Schweigen.) Weisst du was? Wir gehen ins Kino.

ER. Wann? Wie?

SIE. Ganz einfach: Wir kaufen Karten f"ur eine Vorf"uhrung. Nur, nat"urlich f"ur unterschiedliche Pl"atze. Ich komme mit meinem Mann und du mit deiner Frau. Und wir denken dabei, dass wir den Film gemeinsam sehen.

ER. Na, los!

SIE. Umarme mich.

ER. Zieh erst diesen verfluchten Mantel aus.

SIE. Ich bin doch nur f"ur eine Minute da.

ER. Ich m"ochte dich nicht nur eine Minute umarmen. Nicht daf"ur habe ich mich f"ur einen halben Tag von der Arbeit fortgestohlen.

SIE. (von einer Idee erleuchtet.) H"or mal, hast du Kohl?

ER. (verwundert.) Ich weiss nicht, ich glaube irgendwo ist ein Kohlkopf.

SIE. Wenn du ihn mir gibst, sage ich, dass ich noch auf dem Markt war, um Kohl zu kaufen. Da haben wir zus"atzlich noch mindestens f"unfzehn Minuten. Hab ich das gut ausget"uftelt?

ER. Einfach Super! (Bringt aus der K"uche den Kohl, gibt ihn ihr in die H"ande, aber dann "uberlegt er pl"otzlich.) Nein, ich kann ihn dir nicht geben.

SIE. Warum?

ER. Was sage ich meiner Frau? Ich war nicht zu Hause, aber der Kohlkopf ist weg (Nimmt den Kohlkopf zur"uck.)

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