Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу
Шрифт:
Sie war empört (она была возмущена). »Ich kann Angst haben, so viel ich will (могу бояться сколько хочу)! Warum soll ich denn mutig sein (почему я должна быть храброй)? Wie komme ich dazu (с чего)? Mut ist Geschmackssache (храбрость — дело вкуса; der Mut). Habe ich Recht, meine Herrschaften (разве я не права, мои господа)? Wenn ich General wäre, meinetwegen (если б я была генералом — извольте; der Generál)! Das ist etwas anderes (это другое дело). Aber so (но так)? Als meine Schwester und ich noch Kinder waren (когда мы с сестрой были еще детьми) — meine Schwester ist in Halle an der Saale verheiratet, recht gut sogar, mit einem Oberpostinspektor (сестра моя вышла замуж, даже очень удачно, в /городе/ Галле на /реке/ Зале за старшего почтового инспектора; der Oberpostinspéktor), Kinder haben sie auch, zwei Stück, die sind nun auch schon lange aus der Schule, was wollte ich eigentlich sagen (есть
Bums! Die Drahtseilbahn hielt (канатная дорога остановилась; halten— держать; останавливаться). Man war an der Gipfelstation angelangt (они прибыли на верхнюю станцию; der Gipfel— вершина). Die Fahrgäste stiegen laut lachend aus (пассажиры выходили /из кабины/, громко смеясь).
»Die alte Frau hat den Höhenrausch (у пожилой женщины высотная болезнь; die Höhe — высота; der Rausch — опьянение)«, sagte ein Skifahrer (сказал один лыжник).
»Ach wo (да бросьте, да что Вы)«, antwortete ein anderer (ответил другой). »Sie ist noch von gestern Abend besoffen (она еще со вчерашнего вечера пьяна: «напившаяся»)!«
193. »Sind Sie aber ein Angsthase!« meinte Schulze ärgerlich.
Sie war empört. »Ich kann Angst haben, so viel ich will! Warum soll ich denn mutig sein? Wie komme ich dazu? Mut ist Geschmackssache. Habe ich Recht, meine Herrschaften? Wenn ich General wäre, meinetwegen! Das ist etwas anderes. Aber so? Als meine Schwester und ich noch Kinder waren — meine Schwester ist in Halle an der Saale verheiratet, recht gut sogar, mit einem Oberpostinspektor, Kinder haben sie auch, zwei Stück, die sind nun auch schon lange aus der Schule, was wollte ich eigentlich sagen? Richtig, ich weiß schon wieder — damals waren wir in den großen Ferien auf einem Gut — es gehörte einem entfernten Onkel von unserem Vater, eigentlich waren sie nur Jugendfreunde und gar nicht verwandt, aber wir Mädchen nannten ihn Onkel, später musste er das Gut verkaufen, denn die Landwirte haben es sehr schwer, aber das wissen Sie ja alle, vielleicht ist er auch schon tot, wahrscheinlich sogar, denn ich bin heute — natürlich muss er tot sein, denn hundertzwanzig Jahre alt wird doch kein Mensch, es gibt natürlich Ausnahmen, vor allem in der Türkei, habe ich gelesen. Oh, mein Kopf! Ich hätte gestern nacht nicht so viel trinken sollen, ich bin es nicht gewöhnt, außerdem habe ich fremde Herren zum Tanz engagiert. Sie können mich totschlagen, ich habe keine Ahnung mehr, es ist schauderhaft, was einem in so einem Zustande alles passieren kann ...«
Bums! Die Drahtseilbahn hielt. Man war an der Gipfelstation angelangt. Die Fahrgäste stiegen laut lachend aus.
»Die alte Frau hat den Höhenrausch«, sagte ein Skifahrer.
»Ach wo«, antwortete ein anderer. »Sie ist noch von gestern Abend besoffen!«
194. Tante Julchen und die beiden älteren Herren machten es sich in den Liegestühlen bequem (тетя
Юлечка и оба пожилых господина удобно устроились в шезлонгах).»Willst du nicht erst das Panorama bewundern, liebe Tante (тебе не хочется полюбоваться видом /на горы/, дорогая тетушка)?« fragte Hilde. Sie stand neben Hagedorn an der Brüstung und blickte in die Runde (она стояла рядом с Хагедорном у парапета и любовалась панорамой; die Brüstung).
»Lasst mich mit euren Bergen zufrieden (оставьте меня в покое с вашими горами)!« knurrte die Tante, faltete die Hände überm Kostüm Jackett und sagte (проворчала тетя, сложила руки на животе и добавила): »Ich liege gut (мне хорошо лежится).«
»Ich glaube, wir stören (я думаю, мы мешаем)«, flüsterte Hagedorn (прошептал Хагедорн).
Schulze hatte scharfe Ohren (у Шульце был острый слух). »Macht, dass ihr fortkommt (а ну-ка убирайтесь: «сделайте, чтобы вы ушли прочь»)!« befahl er (приказал он; befehlen). »Aber in einer Stunde seid ihr zurück, sonst raucht's (но чтобы через час вернулись, а то Вам достанется: «иначе будет дымиться»;rauchen — курить, дымить)! Kehrt, marsch (кругом, марш)!« Dann fiel ihm noch etwas ein (тут ему еще кое-что пришло в голову). »Fritz! Vergiss nicht, dass ich Mutterstelle an dir vertrete (не забывай, что я занимаю при тебе должность матери)!«
»Mein Gedächtnis hat seit gestern sehr gelitten (со вчерашнего дня моя память очень пострадала; leiden)«, erklärte der junge Mann (заявил молодой человек). Dann folgte er Hilde (и последовал за Хильдой). Doch er wurde noch einmal aufgehalten (но его еще раз задержали; halten— держать; aufhalten— задерживать). Aus einem Liegestuhl streckte sich ihm eine Frauenhand entgegen (с одного шезлонга навстречу ему протянулась женская рука). Es war die Mallebré (это была Маллебре). »Servus, Herr Doktor (привет, господин доктор)!« sagte sie und ließ hierbei ihre schöne Altstimme vibrieren (произнесла она и заставила при этом вибрировать свой красивый контральто = произнесла она красивым вибрирующим контральто). Sie sah resigniert in seine Augen (она смиренно посмотрела ему в глаза; resigniert — примирившийся /с судьбой/, удовлетворившийся малым, покорный /судьбе/; разочарованный; смиренный; сознающий своебессилие). »Darf ich Sie mit meinem Mann bekannt machen (могу я познакомить Вас с моим мужем)? Er kam heute Morgen an (он приехал сегодня утром).«
»Welch freudige Überraschung (какой приятный сюрприз)!« meinte Hagedorn und begrüßte einen eleganten Herrn mit schwarzem Schnurrbart und müdem Blick (сказал Хагедорн и поприветствовал элегантного господина с черными усами и утомленным взглядом).
»Ich habe schon von Ihnen gehört (я уже наслышан о Вас)«, sagte Herr von Mallebré (сказал господин фон Маллебре). »Sie sind der Gesprächsstoff dieser Saison (Вы — притча во языцех этого сезона; der Gesprächsstoff — темадляобсуждения, предметразговора). Meine Verehrung (мое почтение)!«
194. Tante Julchen und die beiden älteren Herren machten es sich in den Liegestühlen bequem.
»Willst du nicht erst das Panorama bewundern, liebe Tante?« fragte Hilde. Sie stand neben Hagedorn an der Brüstung und blickte in die Runde.
»Lasst mich mit euren Bergen zufrieden!« knurrte die Tante, faltete die Hände überm Kostüm Jackett und sagte: »Ich liege gut.«
»Ich glaube, wir stören«, flüsterte Hagedorn.
Schulze hatte scharfe Ohren. »Macht, dass ihr fortkommt!« befahl er. »Aber in einer Stunde seid ihr zurück, sonst raucht's! Kehrt, marsch!« Dann fiel ihmnoch etwas ein. »Fritz! Vergiss nicht, dass ich Mutterstelle an dir vertrete!«
»Mein Gedächtnis hat seit gestern sehr gelitten«, erklärte der junge Mann. Dann folgte er Hilde. Doch er wurde noch einmal aufgehalten. Aus einem Liegestuhl streckte sich ihm eine Frauenhand entgegen. Es war die Mallebré. »Servus, Herr Doktor!« sagte sie und ließ hierbei ihre schöne Altstimme vibrieren. Sie sah resigniert in seine Augen. »Darf ich Sie mit meinem Mann bekannt machen? Er kam heute Morgen an.«
»Welch freudige Überraschung!« meinte Hagedorn und begrüßte einen eleganten Herrn mit schwarzem Schnurrbart und müdem Blick.
»Ich habe schon von Ihnen gehört«, sagte Herr von Mallebré. »Sie sind der Gesprächsstoff dieser Saison. Meine Verehrung!«
195. Hagedorn verabschiedete sich rasch und folgte Hilde, die am Fuß der Holztreppe im Schnee stand und wartete (Хагедорн быстро распрощался и пошел к Хильде, которая стояла в снегу у подножия деревянной лестницы и ждала). »Schon wieder eine Anbeterin (еще одна поклонница; jemanden anbeten — поклонятьсякому-либо; beten — молиться)?« fragte sie.