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ЖАНРЫ

Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу
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»Stehen Sie auf, teuerste Gräfin!« rief er pathetisch, obwohl sie gar nicht kniete. »Stehen Sie auf! Wer so klug ist, dass er die Grenzen der Klugheit erkennt, mussbelohnt werden. Ich ernenne Sie hiermit zu meiner Kammerzofe à la suite!«

202. Sie machte einen Hofknicks (она сделала книксен; der Hofknicks). »Ich werde sogleich vor Rührung weinen, Majestät, und bitte, in meinen Tränen baden zu dürfen (я сейчас заплачу от умиления, Ваше величество, и позвольте мне искупаться в моих слезах; die Majestät; die Rührung).«

»Es sei (быть посему: «оно пусть будет»)!« erklärte er königlich (объявил

он по-королевски). »Erkälten Sie sich aber nicht (только не простудитесь)!«

»Keineswegs, Meister (ни в коем случае, мэтр)«, sagte sie. »Die Temperatur meiner Zähren pflegt erfahrungsgemäß zwischen sechsundzwanzig und achtundzwanzig Grad Celsius zu schwanken (температура /пролитых/ слезинок обычно колеблется между двадцатью шестью и двадцатью восемью градусами по Цельсию; die Zähre — /устар., поэт./ слеза).«

»Wohlan (так и быть; wohlan — /поэт./ хорошо!, ладно!; вперед!, ну!; что ж!)!« rief er. »Und wann treten Sie Ihren Dienst an meinem Hofe an (а когда Вы приступаете к исполнению служебных обязанностей при моем дворе; der Dienst — служба)?«

»Sobald du willst (когда захочешь)«, erklärte sie. Dann begann sie plötzlich, trotz der Nagelschuhe, zu tanzen (потом она вдруг начала танцевать, несмотря на горные ботинки; der Nagelschuh — ботинокнашипах, ботинокнатриконах). »Es handelt sich um den Sterbenden Schwan (речь идет об умирающем лебеде; der Schwan)«, fügte sie erläuternd hinzu (добавила она в пояснение; erläutern — пояснять; hinzufügen — добавлять; hinzu — кэтому; fügen — связывать, (при)соединять; пригонять; вставлять). »Ich bitte besonders auf meinen langen Hals zu achten (прошу обратить особое внимание на мою длинную шею).«

»Tanzen Sie weiter (продолжайте танцевать)!« meinte er. »Ich hole Sie abends wieder ab (вечером я приду за Вами).«

Er ging (он пошел). Sie kam laut heulend hinter ihm her und gab vor, sich zu fürchten (она, громко рыдая, кинулась за ним и притворилась, будто боится; vorgeben). Er nahm sie bei der Hand und sagte (он взял ее за руку и сказал): »Törichtes Kind (глупое дитя; der Tor — глупец)!«

»Aber der Schwan ist doch gestorben (но лебедь же умер), erklärte sie eifrig (ревностно = живо заявила она). »Und mit einem so großen toten Vogel allein im Wald — huhuhu (а одной в лесу с такой большой мертвой птицей — ой-ой-ой; der Vogel)!«

202. Sie machte einen Hofknicks. »Ich werde sogleich vor Rührung weinen, Majestät, und bitte, in meinen Tränen baden zu dürfen.«

»Es sei!« erklärte er königlich. »Erkälten Sie sich aber nicht!«

»Keineswegs, Meister«, sagte sie. »Die Temperatur meiner Zähren pflegt erfahrungsgemäß zwischen sechsundzwanzig und achtundzwanzig Grad Celsius zu schwanken.«

»Wohlan!« rief er. »Und wann treten Sie Ihren Dienst an meinem Hofe an?«

»Sobald du willst«, erklärte sie. Dann begann sie plötzlich, trotz der Nagelschuhe, zu tanzen. »Es handelt sich um den Sterbenden Schwan«, fügte sie erläuternd hinzu. »Ich bitte besonders auf meinen langen Hals zu achten.«

»Tanzen Sie weiter!« meinte er. »Ich hole Sie abends wieder ab.«

Er ging. Sie kam laut heulend hinter ihm her und gab vor, sich zu fürchten. Er nahm sie bei der Hand und sagte: »Törichtes Kind!«

»Aber der Schwan ist doch gestorben«, erklärte sie eifrig. »Und mit einem so großen toten Vogel allein im Wald — huhuhu!«

203. Er gab ihr einen Klaps, und dann setzten sie den Weg fort (он дал ей шлепка, и они продолжили путь; der Klaps). Nach einiger Zeit wurde er ernst (через некоторое время он стал

серьезным). »Wie viel Geld muss ich verdienen, damit wir heiraten können (сколько денег я должен зарабатывать, чтобы мы могли пожениться)? Bist du sehr anspruchsvoll (ты очень требовательна; der Anspruch — притязание, претензия)? Was kostet der Ring, den du am Finger hast (сколько стоит кольцо, которое у тебя на пальце)?«

»Zweitausend Mark (две тысячи марок).«

»Ach, du grüne Neune (вот тебе на; die Neune — девятка)«, rief er.

»Das ist doch schön (но это же хорошо)«, meinte sie. »Den können wir versetzen (мы можем его заложить)!«

»Ich werde dich gleich übers Knie legen (я тебя сейчас выпорю; j-n übers Knie legen — выпороть: «положитьчерезколено»)! Wir werden nicht von dem leben, was du versetzt, sondern von dem, was ich verdiene (мы будем жить не за счет того, что ты заложишь, а тем, что я заработаю).«

Sie stemmte die Hände in die Hüften (она уперла руки в бока). »Aha! Das könnte dir so passen (тебя это могло бы устроить)! Du widerwärtiger Egoist (противный эгоист; der Egoíst)! Alle Männer sind Egoisten (все мужчины эгоисты). Ich habe ein Buch gelesen (я читала одну книгу). Da stand es drin (там было об этом написано: «стояло внутри»; drin= darin— внутри этого). ‚Das Wirtschaftsgeld und die Monogamie’ hieß das Buch (книга называлась «деньги на хозяйственные расходы и моногамия»). Ihr seid ein heimtückisches, kleinliches Geschlecht, brrr (Вы коварные, мелочные существа, бр-р; das Geschlecht — пол, род)!« Sie schüttelte sich wie ein nasser Pudel (она отряхнулась, как мокрый пудель; der Pudel). »Vier Monate lang könnten wir von dem Ring leben (на это кольцо мы прожили бы четыре месяца)! In einer Dreizimmerwohnung mit indirekter Beleuchtung (в трехкомнатной квартире с опосредованным: «непрямым» освещением; die Dreizimmerwohnung; die Beleuchtung)! Zentralheizung und Fahrstuhl inklusive (включая центральное отопление и лифт; die Zentrálheizung; inklusíve)! Und sonntags könnten wir miteinander zum Fenster hinausgucken (а по воскресеньям мы могли бы вместе выглядывать в окно = сидеть у окна и выглядывать на улицу)! Aber nein! Lieber stopfst du mich in eine Konservenbüchse wie junges Gemüse (лучше ты запихаешь меня, как молодой овощ, в консервную банку; dieKonsérvenbüchse; dasGemüse). Bis ich einen grauen Bart kriege (пока у меня не вырастет седая борода = до старости). Ich bin aber kein junges Gemüse (но я тебе не молодой овощ)!«

203. Er gab ihr einen Klaps, und dann setzten sie den Weg fort. Nach einiger Zeit wurde er ernst. »Wieviel Geld muss ich verdienen, damit wir heiraten können? Bist du sehr anspruchsvoll? Was kostet der Ring, den du am Finger hast?«

»Zweitausend Mark.«

»Ach, du grüne Neune«, rief er.

»Das ist doch schön«, meinte sie. »Den können wir versetzen!«

»Ich werde dich gleich übers Knie legen! Wir werden nicht von dem leben, was du versetzt, sondern von dem, was ich verdiene.«

Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Aha! Das könnte dir so passen! Du widerwärtiger Egoist! Alle Männer sind Egoisten. Ich habe ein Buch gelesen. Da stand es drin. ‚Das Wirtschaftsgeld und die Monogamie’ hieß das Buch. Ihr seid ein heimtückisches, kleinliches Geschlecht, brrr!« Sie schüttelte sich wie ein nasser Pudel. »Vier Monate lang könnten wir von dem Ring leben! In einer Dreizimmerwohnung mit indirekter Beleuchtung! Zentralheizung und Fahrstuhl inklusive! Und sonntags könnten wir miteinander zum Fenster hinausgucken! Aber nein! Lieber stopfst du mich in eine Konservenbüchse wie junges Gemüse. Bis ich einen grauen Bart kriege. Ich bin aber kein junges Gemüse!«

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