Немецкий с любовью. Иммензее. Повесть об одной любви
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Endlich kam der letzte Tag der Ferienzeit und der Morgen der Abreise (наконец наступил последний день каникул и утро отъезда). Auf ihre Bitte erhielt Elisabeth von der Mutter die Erlaubnis (на свою просьбу Элизабет получила от матери разрешение; erhalten – получать; erlauben – разрешать, позволять), ihren Freund an den Postwagen zu begleiten (проводить своего друга до почтовой кареты), der einige Strassen von ihrer Wohnung seine Station hatte (которая останавливалась за несколько улиц от их квартиры = жилья). Als sie vor die Haust"ur traten, gab Reinhard ihr den Arm (когда они были перед дверью дома, Райнхард дал ей руку /чтобы она взяла его под руку/; treten – ступать); so ging er schweigend neben dem schlanken M"adchen her (так
Endlich kam der letzte Tag der Ferienzeit und der Morgen der Abreise. Auf ihre Bitte erhielt Elisabeth von der Mutter die Erlaubnis, ihren Freund an den Postwagen zu begleiten, der einige Strassen von ihrer Wohnung seine Station hatte. Als sie vor die Haust"ur traten, gab Reinhard ihr den Arm; so ging er schweigend neben dem schlanken M"adchen her. Je n"aher sie ihrem Ziele kamen, desto mehr war es ihm, er habe ihr, ehe er auf so lange Abschied nehme, etwas Notwendiges mitzuteilen – etwas, wovon aller Wert und alle Lieblichkeit seines k"unftigen Lebens abh"ange, und doch konnte er sich des erl"osenden Wortes nicht bewusst werden. Das "angstigte ihn; er ging immer langsamer.
„Du kommst zu sp"at (ты опоздаешь: «придешь слишком поздно»)“, sagte sie, „es ist schon zehn geschlagen auf St. Marien (уже пробило десять на часах церкви Св. Марии).“
Er ging aber darum nicht schneller (он не пошел однако поэтому быстрее). Endlich sagte er stammelnd (наконец он сказал, запинаясь): „Elisabeth, du wirst mich nun in zwei Jahren gar nicht sehen (Элизабет, ты не увидишь меня теперь два года; gar – вовсе) – wirst du mich wohl noch ebenso liebhaben wie jetzt, wenn ich wieder da bin (будешь ли ты меня так же любить, как сейчас, когда я вернусь: «буду снова здесь»; ebenso – /точно/ так же)?“
Sie nickte und sah ihm freundlich ins Gesicht (она кивнула и посмотрела дружелюбно/ласково ему в лицо). – „Ich habe dich auch verteidigt (я тебя даже защищала)“, sagte sie nach einer Pause (сказала она после паузы).
„Mich (меня)? Gegen wen hattest du das n"otig (от кого это было необходимо; gegen – против)?“
„Gegen meine Mutter (от моей матери). Wir sprachen gestern Abend, als du weggegangen warst, noch lange "uber dich (мы говорили вчера вечером, когда ты ушел, еще долго о тебе). Sie meinte, du seiest nicht mehr so gut, wie du gewesen (она считает: «считала», что ты уже не такой хороший, каким был раньше: sein – быть; du seiest – форма для передачи косвенной речи: «/что/ ты есть»).“
„Du kommst zu sp"at“, sagte sie, „es ist schon zehn geschlagen auf St. Marien.“
Er ging aber darum nicht schneller. Endlich sagte er stammelnd: „Elisabeth, du wirst mich nun in zwei Jahren gar nicht sehen – wirst du mich wohl noch ebenso liebhaben wie jetzt, wenn ich wieder da bin?“
Sie nickte und sah ihm freundlich ins Gesicht. – „Ich habe dich auch verteidigt“, sagte sie nach einer Pause.
„Mich? Gegen wen hattest du das n"otig?“
„Gegen meine Mutter. Wir sprachen gestern Abend, als du weggegangen warst, noch lange "uber dich. Sie meinte, du seiest nicht mehr so gut, wie du gewesen.“
Reinhard schwieg einen Augenblick (Райнхард
помолчал одно мгновение: schweigen); dann aber nahm er ihre Hand in die seine (затем взял ее руку в свою) und indem er ihr ernst in ihre Kinderaugen blickte, sagte er (и, взглянув серьезно в ее детские глаза, сказал): „Ich bin noch eben so gut, wie ich gewesen bin (я все еще такой же хороший, каким был); glaube du das nur fest (только верь в это крепко)! Glaubst du es, Elisabeth (ты веришь этому, Элизабет)?“„Ja“, sagte sie. Er liess ihre Hand los und ging rasch mit ihr durch die letzte Strasse (он отпустил ее руку и пошел быстро с ней по последней улице; loslassen – отпускать). Je n"aher ihm der Abschied kam (чем ближе приближалось прощание), desto freudiger ward sein Gesicht (тем радостнее становилось его лицо; ward = wurde; werden – становиться); er ging ihr fast zu schnell (он шел для нее почти слишком быстро = она почти не успевала за ним).
„Was hast du (что с тобой: «что у тебя»), Reinhard?“ fragte sie.
Reinhard schwieg einen Augenblick; dann aber nahm er ihre Hand in die seine, und indem er ihr ernst in ihre Kinderaugen blickte, sagte er: „Ich bin noch eben so gut, wie ich gewesen bin; glaube du das nur fest! Glaubst du es, Elisabeth?“
„Ja“, sagte sie. Er liess ihre Hand los und ging rasch mit ihr durch die letzte Strasse. Je n"aher ihm der Abschied kam, desto freudiger ward sein Gesicht; er ging ihr fast zu schnell.
„Was hast du, Reinhard?“ fragte sie.
„Ich habe ein Geheimnis, ein sch"ones (у меня есть тайна, прекрасная тайна)!“ sagte er und sah sie wieder mit leuchtenden Augen an (и посмотрел на нее снова горящими глазами). „Wenn ich nach zwei Jahren wieder da bin, dann sollst du es erfahren (когда я через два года снова буду здесь, тогда ты должна будешь узнать ее).“
Mittlerweile hatten sie den Postwagen erreicht (тем временем они достигли почтовой кареты); es war noch eben Zeit genug (времени еще было как раз достаточно). Noch einmal nahm Reinhard ihre Hand (еще раз взял Райнхард ее руку). „Leb wohl (прощай: «живи хорошо»)!“ sagte er, „Leb wohl, Elisabeth. Vergiss es nicht (не забудь про это; vergessen)!“
Sie sch"uttelte mit dem Kopf (она покачала головой; der Kopf). „Leb wohl!“ sagte sie. Reinhard stieg hinein und die Pferde zogen an (Райнхард сел, и лошади тронулись: steigen – подниматься /или спускаться/; /hin/einsteigen – садиться /в транспорт/: «подниматься туда-внутрь»; das Pferd; anziehen – трогаться с места).
Als der Wagen um die Strassenecke rollte, sah er noch einmal ihre liebe Gestalt (когда карета завернула за угол улицы, он увидел еще раз ее дорогой образ; die Ecke – угол; rollen – катиться), wie sie langsam den Weg zur"uckging (как она медленно возвращалась: «шла по дороге обратно»).
„Ich habe ein Geheimnis, ein sch"ones!“ sagte er und sah sie wieder mit leuchtenden Augen an. „Wenn ich nach zwei Jahren wieder da bin, dann sollst du es erfahren.“
Mittlerweile hatten sie den Postwagen erreicht; es war noch eben Zeit genug. Noch einmal nahm Reinhard ihre Hand. „Leb wohl!“ sagte er, „Leb wohl, Elisabeth. Vergiss es nicht!“
Sie sch"uttelte mit dem Kopf. „Leb wohl!“ sagte sie. Reinhard stieg hinein und die Pferde zogen an.
Als der Wagen um die Strassenecke rollte, sah er noch einmal ihre liebe Gestalt, wie sie langsam den Weg zur"uckging.