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Die Gr"unen – eine Erfolgsgeschichte

Als die Gr"unen vor 40 Jahren gegr"undet wurden, nahm sie kaum jemand ernst – besonders die grossen Parteien nicht. Im Jahr 2020 regieren sie in elf Bundesl"andern mit und erreichen bei Umfragen regelm"assig gute Ergebnisse.

Mehrere Jahrzehnte lang wurde die deutsche Politik von wenigen Parteien bestimmt: der konservativen CDU/CSU, der sozialdemokratischen SPD und der liberalen FDP. Im Jahr 1980 wurde eine neue Partei gegr"undet: die Gr"unen. Nur drei Jahre sp"ater sassen ihre Abgeordneten zum ersten Mal im deutschen Parlament. Sie setzten sich f"ur die Rechte der B"urger, den Frieden und den Umweltschutz ein. Besonders der Atomausstieg war ein wichtiges Thema der gr"unen Politiker.

Am Anfang wurden die Gr"unen, die oft in Latzhosen und selbst gestrickten Pullovern im Parlament sassen, von den grossen Parteien nicht richtig ernst genommen. F"uhrende Mitglieder der neuen Partei waren in der Studentenbewegung von 1968 aktiv gewesen. Zu ihnen geh"orte auch Joschka Fischer, der 1985 der erste gr"une Umweltminister im Bundesland Hessen wurde.

Als die Gr"unen von 1998 bis 2005 zusammen mit der SPD die Bundesregierung bildeten, wurde Joschka Fischer Aussenminister. Seine Unterst"utzung f"ur den Bundeswehreinsatz in Jugoslawien sorgte 1999 f"ur viel Kritik – auch innerhalb seiner eigenen Partei. Die Gr"unen erreichten aber auch eines ihrer wichtigsten Ziele: Der Atomausstieg wurde beschlossen.

Obwohl der Zeitplan von der sp"ateren CDU/CSU-FDP-Regierung noch einmal ge"andert wurde, war der Atomausstieg nach Meinung von Annalena Baerbock, der aktuellen Parteichefin der Gr"unen, ein wichtiger Schritt. Sie sagt: „Deutlich machen, dass Politik ver"andern kann, auch wenn die Widerst"ande sehr gross sind: F"ur mich war das der rot-gr"une Atomausstieg.“ Inzwischen hatte die Partei weitere Erfolge: Im Jahr 2019 bekam sie bei der Europawahl mehr als 20 Prozent der Stimmen. Bei Umfragen erreicht sie immer wieder "ahnliche Ergebnisse. 40 Jahre nach ihrer Gr"undung haben die Gr"unen also viele Gr"unde zu feiern.

Vokabular

Die Gr"unen – eine Erfolgsgeschichte

jemanden ernst nehmen – jemanden akzeptieren und respektieren; nicht "uber jemanden lachen

Umfrage, -n (f.) – die Befragung von Personen zu einem bestimmten Thema

sozialdemokratisch – politisch: so, dass man f"ur eine soziale Gesellschaft ist

liberal – hier: so, dass es bestimmte Freiheitsrechte f"ur den Einzelnen gibt

Abgeordnete, -n (m./f.) – der gew"ahlte Politiker/die gew"ahlte Politikerin in einem Parlament

sich f"ur etwas ein|setzen – an einem bestimmten Ziel arbeiten

Atomausstieg (m., nur Singular) – die Tatsache, dass ein Land keinen Atomstrom mehr herstellt

Latzhose, -n (f.) – eine Hose mit einem St"uck Stoff vor dem Bauch und der Brust, die von Tr"agern "uber den Schultern und dem R"ucken gehalten wird

etwas stricken – mit Nadeln Kleidungsst"ucke aus z. B. Wolle herstellen

Studentenbewegung (f., hier nur Singular) – der Kampf von Studenten f"ur politische Ver"anderungen in den 1960er-Jahren

die Bundesregierung bilden – gemeinsam als Regierung zusammenarbeiten

Aussenminister, -/Aussenministerin, -nen – ein politisches Amt, bei dem man sich um die Beziehung seines Landes zu anderen L"andern k"ummert

Bundeswehreinsatz, -eins"atze (m.) – hier: die Tatsache, dass deutsche Soldaten in ein Kriegsgebiet geschickt werden

Jugoslawien – ein Staat in S"udosteuropa, der seit 2003 nicht mehr existiert

Widerstand (m., nur Singular) – die Handlungen, mit denen man etwas verhindern will

rot-gr"un – hier: von den deutschen Parteien SPD und Gr"une

Prozent, -e (n.) – ein Teil von Hundert

Christkind oder Weihnachtsmann?

F"ur viele Kinder und Erwachsene ist klar: Am Abend des 24. Dezember bringt das Christkind die Geschenke. Aber das war nicht immer so. Und auch heute noch gibt es in Deutschland unterschiedliche Traditionen.

Die Frage, wer die Weihnachtsgeschenke bringt, spaltet Deutschland: „Nat"urlich der Weihnachtsmann!“ sagen die einen. „Selbstverst"andlich das Christkind!“ sagen die anderen. Manche behaupten sogar, dass der Weihnachtsmann von einer US-amerikanischen Getr"ankefirma erfunden wurde und gar nichts mit dem Christentum zu tun hat.

Ganz richtig ist diese Behauptung nicht. Eigentlich geht die Vorstellung vom Weihnachtsmann auf den heiligen Nikolaus zur"uck. Er war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra, einer Stadt in der heutigen T"urkei, und wurde schon im Mittelalter in vielen L"andern als Heiliger verehrt. Dann kam die Reformation. Weil die Protestanten keine Heiligen verehren, stellten sie das Jesuskind in den Mittelpunkt.

Irgendwann wurde aus dem Kind in der Krippe ein Christkind, das wie ein Engel aussieht. Und auch das Bild des Nikolaus’ ver"anderte sich: Aus der langen Kleidung und der Mitra des Bischofs wurden der Mantel und die M"utze des Weihnachtsmannes. Der deutsch-amerikanische K"unstler Thomas Nast zeichnete ihn im Jahr 1863 zum ersten Mal als dicken Mann mit langem Bart und rot-weisser Kleidung. Diese Darstellung verwendete die Getr"ankefirma f"ur ihre Werbung.

Auch das Datum der Bescherung hat sich ge"andert: Fr"uher bekam man die Geschenke am 6. Dezember, dem Tag des heiligen Nikolaus. Die Protestanten verschoben diesen Termin auf die Nacht zwischen dem 24. und dem 25. Dezember. Inzwischen findet die Bescherung schon am fr"uhen Abend statt, damit die Kinder nicht bis Mitternacht wach bleiben m"ussen. Denn sie warten ja besonders sehns"uchtig auf den Weihnachtsmann. Oder doch auf das Christkind?

Vokabular

Christkind oder Weihnachtsmann?

Christkind (n., nur Singular) – das Jesuskind, das nach der Tradition in einigen Teilen Europas die Weihnachtsgeschenke bringt

Weihnachtsmann, -m"anner (m.) – der Legende nach ein alter Mann, der den Kindern Weihnachtsgeschenke bringt

etwas spalten – etwas in zwei Teile teilen

etwas mit etwas zu tun haben – mit etwas verbunden sein

etwas geht auf etwas/jemanden zur"uck – etwas ist durch etwas/jemanden verursacht

Bischof, Bisch"ofe/Bisch"ofin, -nen – ein hoher Priester/eine hohe Priesterin in einer christlichen Kirche

Mittelalter (n., nur Singular) – etwa die Zeit von 500 bis 1500 n. Chr.

jemanden verehren – jemanden lieben und bewundern

Reformation (f., hier nur Singular) – hier: der religi"ose Protest im 16. Jahrhundert, aus dem die evangelische Kirche entstanden ist

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